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Das Gut Neuhof entstand 1764
wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Verhältnisse durch Adel und Klerus bestimmt und feudalistisch gesteuert wurden. Rückblick ins 18. Jahrhundert: Von 1701 bis 1918 war das Königreich Preußen eine Monarchie, die von 1740 bis 1786 von König Friedrich II. regiert wurde. Unter seiner Herrschaft stieg Preußen zur fünften Großmacht auf, begünstigt durch eine Entwicklung, die als "Mirakel des Hauses Brandenburg" in die Geschichte einging. Nach dem plötzlichen Tod von Zarin Elisabeth am 05.01.1762 löste ihr Nachfolger Zar Peter III. Russland aus der Allianz mit Österreich und schloss mit dem Preußischen König den Friedens- und Bündnisvertrag von Sankt Petersburg am 05.05.1762. Am 17.07.1762 wurde Zar Peter III. ermordet. Seine Nachfolgerin Katharina II. löste zwar das Bündnis, hielt aber den Frieden ein. Als Vertreter des Aufgeklärten Absolutismus schaffte König Friedrich II. die Folter ab, verminderte die Zensur, legte den Grundstein für das Allgemeine preußische Landrecht und holte mit der Gewährung völliger Glaubensfreiheit weitere Exulanten ins Land, meist protestantische Glaubensflüchtlinge, die wegen ihres religiösen Bekenntnisses aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Nach der Auffassung Friedrich des Großen sollte in Preußen „jeder nach seiner Façon selig werden“. Während seiner Herrschaft vergrößerte König Friedrich II. sein Territorium um 76.000 km² auf 195.000 km² (1786). Während dieser Zeit stieg die Bevölkerung Preußens von etwa 2,4 Millionen auf 5,629 Millionen Einwohner an. Als letzter der drei Schlesischen Kriege endete 1763 der Siebenjährige Krieg, ein europäischer Weltkrieg im Zeitalter der Aufklärung, mit dem Frieden von Hubertusburg. Als Grundlage für die Friedensverträge zwischen Preußen, Österreich und Sachsen wurde am 15.02.1763 der status quo ante bellum (der Zustand vor dem Krieg) wiederhergestellt. Allein in Preußen hatte der Krieg eine halbe Million Menschenleben gekostet. Im darauf folgenden Jahr
33 Jahre später, am 16.11.1797, starb Friedrich Wilhelm II., der nach Friedrich dem Großen seit 1786 Preußischer König gewesen war. Sein Nachfolger von 1797 bis 1840 wurde sein Sohn Friedrich Wilhelm III. Rückblick ins 19. Jahrhundert: Unter der Herrschaft von König Friedrich Wilhelm III. wurde 1807 die Leibeigenschaft der Bauern aufgehoben. Das Oktoberedikt vom 09.10.1807 gilt als der Beginn der Preußischen Reformpolitik. Die mit dem "Edikt den erleichterten Besitz und den freien Gebrauch des Grundeigentums sowie die persönlichen Verhältnisse der Landbewohner betreffend" einhergehende Aufhebung der (vornehmlich vom Adel als von Gott gegeben betrachteten) feudalen Ständeordnung mit dem Adel an der Spitze wurde von diesem ebenso kritisch betrachtet wie die durch das Edikt vermeintlich neu erschaffene "Menschenklasse" namens Landbewohner. Zu diesem Zeitpunkt existierte das Gut Neuhof 43 Jahre. Für die Dauer der Befreiungskriege 1813-1815 wurde in Preußen die Allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Das seinem Volk gegebene Versprechen, dem Land eine Verfassung zu geben, löste Friedrich Wilhelm III. nicht ein. Demokratie und deutsche Einheit scheiterten 1849, als Friedrich Wilhelm IV. (1840-1861) die Kaiserkrone ablehnte, die ihm die Nationalversammlung angetragen hatte. Nachdem die Revolution von 1848/49 in Südwestdeutschland mit Hilfe preußischer Truppen endgültig niedergeschlagen worden war, führte König Friedrich Wilhelm IV. in Preußen das Dreiklassenwahlrecht ein, wonach die Wähler ein nach Steuerleistung in drei Abteilungen („Klassen“) abgestuftes Stimmengewicht besaßen. Bis zum Ende der Monarchie im Jahre 1918 blieb dieses Zensuswahlrecht in Kraft. Im Jahr 1864, als das Gut Neuhof 100 Jahre alt wurde,
Sieben Jahre später wurde im Spiegelsaal von Versailles am 18.01.1871 – am 170. Jahrestag der Königskrönung Friedrichs I. – Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser ausgerufen und die Gründung des Deutschen Reichs proklamiert. In Berlin wurde am 21.03.1871 der erste deutsche Reichstag eröffnet, Otto von Bismarck wurde zum Reichskanzler ernannt und in den Fürstenstand erhoben. Am 16.04.1871 wurde die Bismarcksche Reichsverfassung als Gesetz verabschiedet und zur Rechtsgrundlage für das deutsche Kaiserreich. Während der Gründerjahre wurden von 1871 bis 1873 in Deutschland mehr als 900 Aktiengesellschaften gegründet. Mit dem Einbruch der Finanzmärkte beendete der als Gründerkrach bekannt gewordene Börsenkrach 1873 die Gründerzeit im Sinne einer Phase nicht selten spekulativer Firmengründungen. Die nachfolgende Deflationsphase wird als Gründerkrise bezeichnet. Der Krise vorausgegangen war eine Überhitzung der Konjunktur, die von verschiedenen Faktoren begünstigt worden war – in Deutschland vor allem durch den gewonnenen Krieg gegen Frankreich 1870/71, die daraus erworbenen Reparationszahlungen Frankreichs und die Reichsgründung. Nachdem 1873 in der "großen Depression" die Finanzmärkte weltweit eingebrochen waren, gingen die Volkswirtschaften der sich industrialisierenden Staaten in eine Phase des verlangsamten Wachstums und der Deflation über, die bis in die 1890er-Jahre anhielt. |
Mit seinem bemerkenswerten Bericht überlieferte ein kluger Ureinwohner von Neuhof Daten, Fakten, Eindrücke und Betrachtungen aus den 65 Jahren zwischen 1928 und 1993 Geschichtliche Entwicklung Neuhof, ab 1928 Verfasser: Herbert Alex Neuhof - vorhergehende geschichtliche Prägung durch das Rittergut. Gut Neuhof - Einbindung in einen größeren Gutsverband, die Ritterschaft. Besitzer des Gutes Neuhof war Herr von Winterfeld. Der Verwalter der Gemarkung Neuhof im Zeitraum 1928 war Herr Schwan. Er war ein tüchtiger Feldwirt und begründete den guten Ruf des Gutes Neuhof als Saatzuchtbetrieb für Getreide. Der Anbau Stärkekartoffel war ein weiterer Pfeiler der Wirtschaftlichkeit. Betriebliche Schweinemast war nicht vorhanden. Der Bestand an Milchkühen betrug konstant 90 - 100 Stück. Die gesamte Heuernte eines Jahres konnte auf dem Heuboden des Milchviehstalles untergebracht werden. Das Stallgebäude wurde vor 1900 erbaut. Die Jungrinderbestände waren in einem Laufstall untergebracht. Der Pferdestall war ebenfalls deckenlastig gebaut. Die Saatreinigungsmaschine war auf dem Stallboden aufgestellt. Die Bodenräume wurden als Saatgutspeicher benutzt. Die Gutsschmiede und Stellmacherwerkstatt waren in einem Gebäude, in der Mitte des Hofes, untergebracht. Ebenfalls, deckenlastig, sind die Bodenräume als Getreidespeicher genutzt worden. Eine in Fachwerkbauweise errichtete Überflurscheune, an der Ostseite des Hofes, ist auch vor 1900 erbaut worden. Zwei, cir. 12 m hohe, mit Rundholz errichtete, mit Bretter verkleidete Feldscheunen sind nach 1900 entstanden. In Neuhof-Mollnitz stand die älteste Scheune des Gutes, um 1800 in Fachwerkbauweise errichtet und mit Stroh gedeckt. Fast alle Wohngebäude sind um 1900 errichtet, ein Wohnhaus ist um 1800 entstanden und ein Zweifamilienhaus nach 1933. Die Wohnflächenzumessung für jede Familie war sehr gering und betrug cir. 40 qm (40"). Ein einstöckiges Wohngebäude, als "Schnitterkaserne" bekannt, diente als Unterkunft für hauptsächlich polnische Saison-Landarbeiter. Eine starke Ortsgruppe der SPD war eine politische Orientierungshilfe für die Landarbeiter des Gutes Neuhof im Zeitraum 1925 bis 1933. Bei einem Landarbeiterstreik 1929 verliefen alle Aktionen friedlich und ohne Übergriffe. Gesetzliche Regelungen bewirkten eine Vergrößerung der Wohnflächen pro Familie für nach 1933 neu erbaute Wohngebäude. 1935/36 wurde ein Zweifamilienhaus gebaut. Gleichzeitig wurde dazu ein Stallgebäude errichtet. Durch Blitzschlag brannte im August 1929 eine bis in die letzte Ecke mit Weizen vollgepackte Scheune, an der Südseite des Hofes, vollständig herunter. Es wurde danach an Ort und Stelle eine neue größere Scheune erbaut, eine zweite Scheune entstand an der Nordseite des Hofes. Durch einen Brand ist 1943 ein in Neuhof-Mollnitz stehender Stall stark beschädigt worden. In Massivbauweise wurde dieser Stall wieder aufgebaut. Bei der Anlegung der Parkfläche mit Gewässer ist die Hauptwetterseite - W - NW - berücksichtigt worden. Vorrangig waren Eiche, Esche und Linde im Baumbestand vorhanden. Durch Anschluß des Parkteiches an Wasser hatte Badequalität, der Fischbestand war artenreich. Die Wassermühle, an dem Fließ "Baek" gelegen, gehörte bis 1945 zur Gemarkung Neuhof. Dach wurde dieses Grundstück der Gemeinde Neuhausen zugeordnet. 1944 wurde der Landweg nach Neuhof-Mollnitz befestigt. Der Verbindungsweg nach Dallmin und nach Neuhausen war als Kopfsteinpflasterstraße gebaut (Ost-West). In nördliche Richtung, ins Meklenburgische, sowie in südliche Richtung, zur Kreisstadt Perleberg, führten unbefestigte Landwege. Die Trink- und Brauchwasserversorgung auf dem Gut Neuhof war gewährleistet durch drei mit Feldsteinen ausgemauerte Tiefbrunnen. Wasserleitungen verbanden die Versorgungsobjekte. In Neuhof-Mollnitz waren zwei mit Feldsteinen ausgemauerte Tiefbrunnen vorhanden. Als Ziehbrunnen wurden diese bis in den Zeitraum 1970/75 genutzt. Ein freistehender Backofen, aus Feldsteinen und Lehmziegel errichtet, war für alle Familien in Neuhof-Mollnitz zentraler Backplatz. In Neuhof war ebenfalls ein gleichartiger Backofen vorhanden. Bis in den Zeitraum 1950/55 waren diese Öfen in Nutzung. II. Weltkrieg - von Deutschland verloren. Am 6. Mai 1945 nahmen die sowjetischen Truppen Neuhof in Besitz. Die Familie von Winterfeld flüchtete in den Westteil Deutschlands. Eine radikale Veränderung der Wirtschafts- und Verwaltungsstrukturen wurde eingeleitet. Durch die Bodenreform wurden alle land- und forstwirtschaftlichen Flächen des Gutes in 5,- ha große Parzellen für Neubauern und landarme Bauern eingeteilt. Alle Wirtschaftsgebäude wurden durch Umbau für neue Nutzungsarten in ihrer Struktur verändert. Der geplante Abriß des Gutshauses konnte verhindert werden. Das Gebäude des Jungrinderlaufstalles wurde abgerissen. Die eigentliche Entwicklung des Gutes Neuhof begann 1945 mit dem Eintreffen vieler Flüchtlinge aus dem Osten Deutschlands. Hier wohnhaft gewordene Umsiedler kamen hauptsächlich aus dem Dorf Lauske, im Kreis Schwerin an der Warthe, Regierungsbezirk Frankfurt an der Oder. 1948 begann der Aufbau der ersten fünf Neubauernhäuser. In der Kombination als Haus-Stall-Scheune wurden sie unter der Bezeichnung "Eindachtyp" bekannt. Der Baubefehl 209 der sowjetischen Militärverwaltung sicherte vorrangig die Baustoffversorgung der Landbauten. Zwei Flüchtlinge aus Böhmen (Egerland) bauten auf dem ehemaligen Stallgebäude ein Sägewerk auf. Ein leistungsstarker Elektromotor des Gutes sowie die Aufstellung einer Kreissäge mit 1 m Blattdurchmesser bildeten die Grundlage für eine mehrjährige Nutzung dieses Sägewerkes. Durch Abwanderung oder Aufgabe der Neubauerntätigkeit wurden Landflächen frei, die verteilt wurden. Bis zum Zeitraum 1950/52 war die Aufstockung der verbliebenen Betriebe bis 10,- ha erreicht. Aus dem Gut Neuhof wurde das Dorf Neuhof. Um eine weitere Betriebsvergrößerung zu verhindern wurden freiwerdende Flächen in einem "Örtlichen Landwirtschaftsbetrieb" (ÖLB) zusammengefasst. 1953/54 wurden freie Flächen in Neuhof dem bestehenden ÖLB Kribbe zugeordnet. Der Durchschnittsbestand je 10,- ha Neubauernbetrieb im Zeitabschnitt 1955 bis 1960 betrug 3-4 Milchkühe, 1-2 Jungrinder, 1 Pferd, 20-25 Schweine, 2 Schafe und 20-30 Hühner. Es gab eine Ablieferungspflicht für alle Produkte, diese wurden von staatlichen Erfassungs- und Aufkaufstellen übernommen. Im März 1956 wurde in Kribbe die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) gegründet. Der ÖLB wurde dem neuen Betrieb übergeben, es entstand eine LPG Typ III. Einige Betriebe in Neuhof schlossen sich der LPG Kribbe an. 1960 bildete sich eine LPG Typ I in Neuhof, Feldwirtschaft wurde genossenschaftlich bewirtschaftet, Viehbestände bliebe privat. Der Anschluß Neuhof an LPG Kribbe war im Jahr 1965. Die gesamte Feldmark Neuhof wurde wieder großflächig bewirtschaftet. Ein Bauernförster war für die Durchführung von Hege und Pflege der Waldbestände verantwortlich. Die notwendige Agrartechnik war in staatlichen Betrieben stationiert und konnte zu staatlich festgelegten Tarifen in Anspruch genommen werden. Unter der Bezeichnung Maschinenausleihstation (MAS) hatten die Betriebe staatliche Monopolstellung in der Agrarproduktion. Der für Neuhof zuständige Maschinenpark war als Brigade V der MAS Berge in Neuhof stationiert. Die ehemalige Gutsschmiede wurde als Werkstatt eingerichtet. Die Anbaustruktur der Feldwirtschaft wurde verändert. Der Feldfutteranbau wurde verstärkt. Die Standortwahl für eine erweiterungsfähige Stallanlage für Tierproduktion wurde primär bestimmt durch die vorhandene Feldscheune, als künftiger Bergeraum für Heu und Stroh. Durch eine Tiefbohrung, 56 m, davon 48 m durch eine Tonschicht, wurde die Wasserversorgung der neuen Stallanlage gesichert. Das vorhandene Leitungsnetz des ehemaligen Gutes wurde ebenfalls angeschlossen. Der Bau einer Wasserversorgungszentrale in Dallmin ermöglichte die Herstellung einer Wasserleitung über Kribbe nach Neuhof. Beide Dörfer wurden 1982 an das zentrale Leitungsnetz angeschlossen. Neuhof-Mollnitz wurde an die Wasserzentrale Berge angegliedert. 1965 waren in der Stallanlage 250 Milchkühe, 90 Jungrinder, 500 Mastschweine und 70 Sauen vorhanden. Ab 1967/68 wurde eine Umstrukturierung der Viehbestände eingeleitet. Durch staatliche Regelung wurde eine Spezialisierung der Agrarproduktion befürwortet. Der einheitliche Betrieb wurde in zwei Spezialbetriebe, Feld- und Viehwirtschaft, aufgeteilt. Die aufgegliederte Tierproduktion in Neuhof wurde abgelöst durch den Aufbau von Rindermastbeständen, speziell Bullenmast. Im Zeitraum 1980 betrug der Bestand in Neuhof 1500 Mastrinder sowie cir. 100 Kälber. Die Werkstatt Neuhof wurde der Rindermastanlage zugeordnet. Eine Jahresproduktion von 1200 Mastbullen und 4700,- Zentner Rindfleisch wurde erreicht. Die Scheune mußte im Zeitraum 1975 wegen Sturmschäden abgerissen werden. 1985 wurde die Betonstraße zur Stallanlage und verengt weiterführend bis Ortsausgang von der Baufirma Lange, aus Wittmoor, gebaut. Die Feldwirtschaft Neuhof wurde durch Spezialbetrieb Pflanzenproduktion Dallmin bewirtschaftet, mit Stützpunkt in Kribbe. Sichere und gute Erträge waren auf den Feldern der Gemarkung Neuhof zu verzeichnen. Der Schulsteig, der Jahrzehnte als Fußgänger- und Fahrradweg von Neuhof nach Kribbe genutzt wurde, ist im Zeitabschnitt 1975/76 als Betonstraße ausgebaut worden. Diese neue und kürzere Verbindung löste die alte mit Kopfsteinpflasterung versehene Straße als Hauptverbindungsweg ab. Die Straßenbeleuchtung wurde 1977 errichtet. Der Friedhof für Neuhof befindet sich in Neuhof-Mollnitz und ist in gutem Pflegezustand. In der Südwestecke der Parkanlage befindet sich die Grabstätte für die derer von Winterfeld. Die Kreisringbahn war bis zu ihrer Stillegung 19.. der Hauptverkehrsträger für diese Region. Eine danach eingerichtete Busverbindung wurde als Verbesserung der Verkehrsverbindungen empfunden. Durch die neu erbaute Betonstraße wurde Neuhof an das allgemeine Verkehrsnetz angeschlossen. Die Abgeschlossenheit des Dorfes wurde dadurch teilweise beseitigt. Ein Schülerbus, ab 19.., befördert die Kinder aller Schulklassen zu - und von den Schulen. Es besteht eine tägliche Busverbindung in die Kreisstadt. Die Waren des täglichen Bedarfs für die Einwohner von Neuhof konnten bis 1959 im Kaufladen Kribbe erworben werden. Ab 1960 wurde die Versorgung durch die Konsumgenossenschaft Karstädt in einem neu eingerichteten Verkaufsraum im Gutshaus Neuhof gewährleistet. Ambulanter Handel erfüllt seit 1991 viele Aufgaben der Versorgung. Das Gutshaus oder in der Dorfeigenen Bezeichnung - das Schloß - wurde bis 1990 als Tageskindergarten sowie als Kinderkrippe genutzt. Ein durch Umbau vergrößerter Raum ist als Versammlungsraum eingerichtet worden. Die Eiche, vor der Freitreppe, ist 1955 anläßlich 10. Jahrestag der Bodenreform, eingepflanzt worden. 1989 ist die Erneuerung der Dachkonstruktion sowie eine Dachneueindeckung vorgenommen worden. Das Schloß ist seit 1991 geräumt und leerstehend, wird aber funktionsfähig erhalten. Die veralteten Telefonanlagen wurden 1992/93 erneuert und eine Fernsprechzelle aufgestellt. Durch die Aktion Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) sind seit 1991 mit einer periodisch in Neuhof eingesetzten Arbeitsgruppe sichtbar gute Ergebnisse in Ordnung und Sauberkeit erreicht worden. Im Sommer 1989 wurde anläßlich des 225-jährigen Bestehens von Neuhof ein Dorffest veranstaltet. Es fand großen Zuspruch und währte zwei Tage. Das langzeitlich festzustellende niedrige Niveau einer kulturellen Entwicklung in Neuhof, nach 1945, hat seinen Ursprung in der Vernachlässigung dorfspezifischer Probleme. Durch die Einrichtung eines Verbindungsweges für gepanzerte Kettenfahrzeuge aus dem Standortraum Perleberg durch den Ort Neuhof zu dem Raum Parchim schuf die Besatzungsmacht den Hauptstörfaktor einer geordneten Dorfkultur. Eine total ruinierte Dorfstraße sowie Folgeschäden an Gebäuden und Zäunen bewirkten ein Desinteresse der Bürger an der Erhaltung von Ordnung und Sauberkeit im Dorf. Durch politische Ereignisse hervorgerufen war die erste spürbare Veränderung in Neuhof die schnelle Herstellung einer Ortsumgehung für gepanzerte Fahrzeuge. Der wirkliche Durchbruch zu einem anerkannten Gemeinwesen erfolgte nach der Wiedervereinigung Deutschlands. Ein von den Einwohnern empfundener Höhepunkt in der Entwicklung des Dorfes war der Bau einer modernen Dorfstraße mit Wasserablaufrinne, mit Gehweg und Dorfentwässerung. Dieses Objekt wurde 1990 fertiggestellt. Die bis 1945 doch sehr triste, erstarrte und einfache Lebensweise der Beschäftigten des Gutes wurde durch fremde Menschenströme aufgelockert, neue Erkenntnisse wurden gesammelt, der Lebensstandard erhöhte sich zwar langsam aber stetig. Im Rückblick wird erkennbar, daß die Hauptentwicklungsphase des Ortes Neuhof im Zeitraum 1950 bis 1975 gewesen war. Danach machte sich eine Abschwächung der Merkmale für Lebensqualität bemerkbar. 1990 wurde durch Umwandlung der bisherigen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften in Agrargenossenschaften die demokratische Entwicklung eingeleitet. Alle Bodenreformflächen, die vor 1989 dem staatlichen Bodenfonds zurückgegeben wurden, die Bewirtschaftung aber durch die LPG erfolgte, sind 1990 einer Treuhand-Gesellschaft übergeben worden. In der Gemarkung Neuhof sind es 148 ha. Bedingt durch die Herausbildung neuer Eigentumsformen ist die gesamte Feldwirtschaft von drei Betrieben übernommen worden. In Neuhof ist kein selbstständiger Betrieb. Fazit der geschichtlichen Entwicklung von Neuhof ab 1928 Vier bedeutsame gesellschaftspolitische Zeitepochen waren in der 65-jährigen Berichtszeit zu verzeichnen. Der erste Zeitabschnitt vor 1933 war geprägt durch Spannungen im Umfeld finanz- und marktpolitischer Probleme Deutschlands. Keine bedeutsamen Veränderungen im Gesamtgefüge des Gutes. Durch großflächige Sandauffüllungen und durch Kopfsteinpflasterung wurde der Gutshof jederzeit befahrbar und die Sauberkeit spürbar verbessert. Nach 1933, der zweite Abschnitt, brachten einige gesetzliche Bestimmungen Verbesserungen auch für die Einwohner von Neuhof. Bedeutsame Veränderungen waren nicht zu verzeichnen. Der II. Weltkrieg lähmte eine Verbesserung der Lebensbedingungen. Eine gut geleitete Feldwirtschaft war das Markenzeichen des Rittergutes Neuhof. Nach 1945 wurde durch Veränderung der staatlichen Strukturen völlig Neues und Unbekanntes geschaffen. Gelenkte allmähliche Überleitung in neue verschiedenartigste wirtschaftliche Entwicklungsphasen. Die Dorfentwicklung nahm ihren Anfang. Stark pulsierendes Dorfleben war bis in die 1960er/ Anfang 1970er Jahre zu erleben. Durch einsetzende starke Abwanderung junger Einwohner ist die Altersstruktur negativ beeinflusst worden.Politische Führungskraft war eine starke Ortsgruppe der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Allmähliche Herausbildung hochproduktiver Feldwirtschaft. Gegen Ende dieser dritten Zeitepoche war, durch politische Ereignisse hervorgerufen, eine allgemeine Verunsicherung zu bemerken. Die vierte und jetzt währende Periode zeigt, daß die Entwicklung, langzeitlich betrachtet, spiralförmig verlaufend, wieder einige überholt geglaubte Merkmale hervorbringt. Die Flurordnung der Gemarkung Neuhof ist unverändert geblieben, durch Verrohrungssystem ist das alte Grabensystem beseitigt worden. Nach der Wiedervereinigung auftretende Probleme sowie die Überalterung der Dorfbevölkerung lassen für die Zukunft auf eine andersartige Entwicklung in Neuhof schließen. Der Bericht ist hier zuende. In den zwanzig Jahren, die seither vergangen sind, hat sich die Erkenntnis bewahrheitet, dass der Wandel das einzige ist, das im Leben Bestand hat. Wie andersartig sich Neuhof in Zukunft entwickeln wird, hängt von der Kreativität der Menschen ab, die dieses schöne Fleckchen Erde mögen. Und die Chancen stehen gut, dass sich Zeitzeugen finden, die Chronik des einstigen Gutes Neuhof bis in die Gegenwart des Dorfes Neuhof fortzuführen, denn es gibt noch so viel mehr zu erfahren und zu erzählen. |